Willkommen zur neuesten Ausgabe von SICHERHEIT-KOMPAKT.
Autor: Dr. Franz Wulz
Sie glaubte, es sei nur ein Ausleihen – am Ende waren es 55.000 € Schaden.
In dieser Ausgabe nehme ich Sie mit in eine reale Situation, die zeigt, wie aus kleinen Notlügen ein finanzieller Albtraum für Unternehmen entstehen kann.
Eine langjährige Mitarbeiterin, die das uneingeschränkte Vertrauen ihres Geschäftsführers genoss, geriet Schritt für Schritt in eine Spirale aus Selbstbetrug und Unterschlagung. Was als vermeintlich harmlose „Zwischenlösung“ begann, entwickelte sich über Jahre zu einem systematischen Betrugsfall – mit sichtbaren Auswirkungen auf die Unternehmenszahlen und fatalen Folgen für das persönliche Vertrauensverhältnis.
Wie konnte es so weit kommen? Und welche Warnsignale hätten rechtzeitig erkannt werden können?

Aus der Praxis – in Ihre Gedanken.
Eine wahre Geschichte aus der Unternehmenspraxis
„Ich wollte das Geld nur ausleihen, bis mein Gehalt kommt.“ Mit diesen Worten gestand Melanie (Name geändert) in der dritten, von mir durchgeführten Befragung schließlich die Tat.
Sieben Jahre lang hatte die Kassiererin einer großen Elektrohandels-GmbH kleinere Beträge „zwischenfinanziert“ – für ihre kranke Mutter, Autoreparaturen oder Nebenkosten. Aus anfangs 200 € wurden über die Jahre hinweg 55.000 €, unbemerkt von Kolleg:innen und Vorgesetzten.
Ihr Vorgehen – der sogenannte Modus Operandi
Geschäftsführer Alex (Name geändert) schenkte Melanie sein volles Vertrauen. Nach 13 Jahren im Unternehmen galt sie als engagiert, loyal und zuverlässig. Niemand stellte die unstimmigen Tagesabschlüsse infrage. „Rechenfehler passieren“, so Alex’ Gedanke.
Das System war einfach: Melanie buchte Retouren, die nie stattfanden. Rechnungen zwischen 300 und 800 € wurden im System erfasst – das Bargeld jedoch wanderte in ihre Tasche. Belege wurden manipuliert, Kassenberichte angepasst. Ihre Hoffnung: Eines Tages alles zurückzuzahlen.
Melanie war nicht bewusst, dass bereits das erste „Ausleihen“ rechtlich eine Unterschlagung darstellt. Sie glaubte: „Solange ich es zurückzahle, ist es legal.“
Alex’ Team hatte nie eine Schulung zu Wirtschaftskriminalität erhalten.

Der Moment der Wahrheit
Wie konnte es so weit kommen? Alex steht stellvertretend für tausende Unternehmer:innen, die tagtäglich einem unsichtbaren Risiko ausgesetzt sind. In deutschen Betrieben entsteht jährlich ein Schaden von rund 2,7 Milliarden Euro durch Wirtschaftskriminalität – häufig verübt durch Personen aus dem eigenen Haus.
Das Problem liegt nicht allein bei den Tätern, sondern in strukturellen Schwächen:
- Keine Schulungen zu Wirtschaftskriminalität
- Unklare Abgrenzung zwischen „Fehler“ und „Straftat“
- Fehlende Kontrollmechanismen
- Vertrauen ohne Überprüfung
- Keine Sensibilisierung für Warnsignale
„Zwei Drittel aller Betrugsfälle werden von eigenen Mitarbeitenden begangen – also von jenen, denen Unternehmen am meisten vertrauen.“ (zit. Dr. Franz Wulz | Presse)
Was lief schief?
Melanies Geschichte zeigt, wie schnell Vertrauen zur größten Schwachstelle werden kann – und welche Lehren Unternehmen daraus ziehen sollten.
Nach Übernahme der Beratung führten wir im Unternehmen ein Schulungsprogramm für alle Mitarbeitenden ein. Titel: „Wo beginnt Wirtschaftskriminalität?“
Das erste Ergebnis ließ nicht lange auf sich warten: Drei weitere Mitarbeitende meldeten sich freiwillig mit „kleinen Problemen“, die intern gelöst werden konnten.
Ihre Präventions-Checkliste
Prüfen Sie jetzt, ob in Ihrem Unternehmen folgende Punkte erfüllt sind:
- SCHULUNGSPROGRAMM – Jährliche Trainings zu Wirtschaftsethik
- KLARE REGELN – Was ist erlaubt? Was verboten?
- KONTROLLSYSTEM – Vier-Augen-Prinzip bei Tagesabschlüssen
- VERTRAUENSKULTUR – Raum für offene Kommunikation ohne Angst
- WARNSIGNAL-TRAINING – Sensibilisierung der Teams
- DOKUMENTATION – Lückenlose Erfassung aller Unregelmäßigkeiten
Podcast-Tipp: LEAD LIKE A PRO – Folge 28
Thema: Arbeitsrecht ist kein Gegner, sondern eine Strategie!
Gast: Rechtsanwalt Fatih Bektas 🎧 Jetzt anhören
Erfahren Sie mehr über Rechte und Pflichten aller Beteiligten – und wie Sie organisatorisch wie rechtlich korrekt vorgehen.

Ihr nächster Schritt: 30 Minuten, die Ihr Unternehmen schützen können
Führen Sie ein Gespräch im Team: „Was ist der Unterschied zwischen einem Fehler und einer Straftat?“
Sie werden überrascht sein, wie wenig über rechtliche Grenzen bekannt ist.
Beispiele aus dem Alltag:
- Ein Kollege nimmt 20 € aus der Kaffeekasse – „nur kurz“.
- Eine Mitarbeiterin bezahlt private Ausgaben mit der Firmenkreditkarte – „zahlt es nächste Woche zurück“.
- Ein Außendienstler rechnet private Kilometer als Dienstfahrten ab – „weil das Gehalt zu niedrig ist“.
Was wie ein Kavaliersdelikt erscheint, ist rechtlich oft Unterschlagung oder Betrug – unabhängig vom Schaden oder einer Rückzahlungsabsicht. Das Strafrecht kennt keine Bagatellgrenze.
Unwissen schützt nicht. Wer die Grenzen nicht kennt, überschreitet sie womöglich unbewusst – und gerät schnell in einen gefährlichen Strudel.

FAZIT: Wenn Vertrauen zum Verhängnis wird
Diese wahre Geschichte zeigt: Die größte Gefahr für Unternehmen geht nicht von außen aus, sondern von innen – von gut integrierten, langjährigen Mitarbeitenden, die nicht wissen, wo der Unterschied zwischen einem Fehler und einer Straftat liegt.
Die Akteure:
- Melanie: 13 Jahre treue Kassiererin – am Ende 55.000 € unterschlagen
- Alex: Geschäftsführer mit blindem Vertrauen
- Dr. Franz Wulz: Berater mit Fokus auf Prävention & Aufklärung
Die Wendung: Durch gezielte Befragungen und Implementierung eines Schulungsprogramms wurde nicht nur der Fall aufgeklärt, sondern auch weitere Risiken aufgedeckt – ein Beweis, wie wirksam präventive Maßnahmen sein können.
Die Lehre: Aufklärung schützt. Struktur rettet. Vertrauen braucht Kontrolle.
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In 30 Minuten erfahren Sie:
✅ Wie Sie sich und Ihr Team optimal vorbereiten.
✅ Welche rechtlichen Fallstricke Sie vermeiden sollten.
✅ Wie Sie Krisen strategisch managen.
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Viel Erfolg bei der Umsetzung .
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